Seit meiner Jugend bin ich politisch interessiert. Naturgemäß phasenweise mal mehr, mal weniger. Als Kind des Ruhrgebiets und Sohn eines Bergmannes ist es kaum verwunderlich, dass mein Herz rot gefärbt ist und „links schlägt“. Meine Stimme hat die SPD seit jeher bekommen, Partei-Mitglied bin ich jedoch erst seit 2013.
Meine politische Haltung kann man wie folgt beschreiben: demokratisch und sozial, wobei mich der Einsatz für Gerechtigkeit (in vielerlei Hinsicht) antreibt. Ich bin niemand „vom ganz linken Flügel“. In meinem idealen Weltbild sind nicht alle Menschen gleich. Aber alle Menschen, vor allem die jungen (Kinder, Jugendliche) sollen die gleichen Chancen haben! Einem Kind sollen alle Türen und Wege offen stehen, gleich was die Eltern mal gelernt haben, was sie für einen Beruf ausüben und welches Einkommen sie damit erzielen. Ob Villa und großzügiges Taschengeld oder Sozialwohnung und Beschränkung auf das Nötigste: Alle müssen die gleiche Chance in den Kernbereichen des Lebens haben, speziell aber in der (Aus-)Bildung! Ich bin der festen Überzeugung, dass sich unsere Gesellschaft nur so weiter positiv entwickeln kann.
2014 habe ich bereits in Lüftelberg für die SPD kandidiert. Auch damals habe ich, mit etwas über 17%, das bislang beste Ergebnis meiner Partei im Dorf geholt. Für den Rat hat es aber leider nicht gereicht, da auch mein Listenplatz als „Neuling“ verständlicherweise nicht im einstelligen Bereich lag.
Die Motivation, 2020 erneut für das Ratsmandat und das Amt des Ortsvorstehers in Lüftelberg zu kandidieren ziehe ich aus meinem Antrieb, dieses liebgewonnene Dorf voran zu bringen und vor allem lebens- und liebenswert für alle Generationen zu halten und zu machen. Das Dorfsterben der letzten Jahrzehnte kann und darf so nicht voranschreiten. Zumal die Städte einfach nicht mehr genug Platz bieten, Mieten und Grundstückspreise geradezu explodieren. Auch in Lüftelberg ist erfreulicherweise in den letzten Jahren ein Zuzug zu verzeichnen. Dies halte ich für den richtigen Trend. Aber um nachhaltig das Dorf zu stärken darf es nicht allein darum gehen, ein Schlafdorf zu sein und zu bleiben. Lebensqualität, Anbindung per ÖPNV, Kinderbetreuung wie in der Stadt (ausreichend Betreuungsplätze und bei Bedarf 45-Stunden-Betreuung um den Eltern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen), gesellschaftliche Angebote und eine Nahversorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs sind wichtige Bausteine, um ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. Die Trendumkehr des Dorfsterbens wird auf Dauer nicht ausschließlich durch den oftmals Wohnraumnot-bedingten Zuzug der Dörfer zu realisieren sein. Die Menschen brauchen meiner Überzeugung nach trotz aller Globalisierung ein gesellschaftlich attraktives Wohn- und Lebensumfeld.
Hier hat sich in den letzten Jahren seitens der Politik zu wenig getan. Und die umtriebigen Vereine des Dorfes können sicher sehr viel für die Gesellschaft leisten. Nicht jedoch können sie die Vorratskammern füllen oder Menschen ohne Auto zum Arzt befördern. Hier ist die öffentliche Hand in der Pflicht.
Daher freue ich mich außerordentlich, dass mir die Lüftelbergerinnen und Lüftelberger bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 bei sechs zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten mit über 38% der Stimmen ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich bin angetreten um die oben genannten Dinge anzugehen. Dafür habe ich nun fünf Jahre Zeit. Natürlich ist auch klar, dass man in dieser Zeit nicht alles erreicht. Aber anstoßen lassen sollte sich so einiges.